Grenzegang 2023

1. Bad Vilbeler „Grenzegang“ (26. Februar 2023)
anlässlich Terminalia (Internationaler Tag des Grenzsteins)

Foto: Klaus Knorr, Bad Vilbel

Das große Interesse führte dazu, dass kurzfristig organisiert wurde, den Obmann für die Historischen Grenzsteine Bad Vilbels sogar in zwei Gruppen (vormittags und nachmittags) auf seinem „Grenzegang“ zu begleiten. Die AG Historische Grenzsteine und Prof. h.c. Peter W. Hübner griffen damit nicht nur die Bezeichnung, sondern auch eine alte Tradition der nachbarschaftlichen Grenzbegehung auf und luden interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, diesmal die ersten ca. 3 km der heute über 25 langen Grenzlinie von Bad Vilbel (+ 13 km Historische Altgrenzen) neu zu erleben.

Früher waren Grenzsteine der einzige Nachweis über Grundbesitz. Grundbücher und Planunterlagen mit den eingezeichneten Grenzsteinen gab es noch nicht. Um Streitigkeiten wegen Grenzveränderungen auszuschließen, machten viele Hoheiten aber auch Grundstückseigentümer regelmäßige nachbarschaftliche Grenzbegehungen. Dabei wurde das Wissen um die jeweiligen Grenzen der meist Älteren den Jüngeren weitergegeben.

Die Römer, die nachbarschaftliche Kontrollgänge entlang ihrer Grenzen kannten, feierten den letzten Tag des altrömischen Jahres (23. Februar) zu Ehren von Terminus, dem Gott der Grenzsteine, aus dem der „Terminalia“, der Tag des Grenzsteines entstand. Diese Tradition aufgreifend wird es nach dieser außerordentlich großen Resonanz künftig jährlich einen Grenzegang geben, immer an anderen Grenzabschnitten.
Nach intensiver Arbeit war nun ein Großteil der südlichen Historischen Grenze Bad Vilbels wieder weitgehend vollständig erlebbar mit seinen Grenzsteinen, Grenzgräben und Grenzbäumen. So standen diese ca. 3 km am Anfang des 1. Bad Vilbeler Grenzegangs. Wegen tlw. schmaler Pfade wurde diese Grenze tlw. auch querfeldein in nicht zu großer Gruppe gemeinsam abgelaufen. Dabei erfuhren die TeilnehmerInnen Geschichtliches, Erkundungsmethoden von analog bis digital zur Auffindung verschollener Grenzsteine, über die Aufgaben der Obleute und die Betreuung der Steine, die vielen Inschriften oder auch etwas darüber, wie man früher die Landschaft vermessen hat oder Grenzsteine setzte.

Die einghellige Meinung der Teilnehmer: Unbedingt wiederholen. Das freut natürlich auch diejenigen, die diesmal auf einer Warteliste verbleiben mussten.

Zu den Presseberichten


Veranstaltungen

Über den Terminalia

Über den Grenzegang