Inschriften Bibliothek Bad Vilbel (im Aufbau)

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AC | B | CC | D | E | EC | F | FC | G | GH | H | HH | H-H | HSP | KA | KM | KMHH | KP | LGPM | M | MM | NE | NI | O | S | SB | SOP | V  | Z || 1.o | 1686 |
Adler | C~ | Doppeladler | Dt. Orden Kreuz | Fischereistein | Kloster Haina | Mühlrad | Rad | Wappen Kurfürstentum Hessen | Wolfsangel / Bornheim |


Die Historischen Grenz-, Flur- und Gütersteine wären – zumindest hinsichtlich der vielfältigen geschichtlichen Informationen – heute bedeutungslos, wären sie nicht auch Träger wichtiger territorialer Informationen durch Buchstaben, Zeichen oder gar künstlerischer Gestaltung.

Zur Entschlüsselung dieser Informationen auf den Bad Vilbeler Grenzsteinen ist diese Inschriften-Bibliothek gedacht, die über 40 uns bislang bekannte Inschriften aufführt.

Hier können Sie nachschauen, wenn Sie auf unbekannte Inschriften stoßen. Benachrichtigen Sie uns, wenn Ihnen eine Inschrift hier in der Inschriften-Bibliothek Bad Vilbel fehlt oder unzureichend beschrieben ist.

Ziel ist es, am Ende aus jeder Richtung an die betr. Informationen zu gelangen – aus einer Landkarte, Koordinaten vor Ort, dieser Inschriften-Bibliothek oder auch der noch zu erstellenden Bad Vilbeler Grenzsteinbibliothek.

Begrifflichkeit
Ob Initiale – Signatur – Beschriftung – Zeichen – Gravur  – Inschrift …
Bei der Beschreibung Historischer Grenzsteine werden oft unterschiedliche Begriffe verwendet.
Auch wenn es keine eindeutige Definition des Begriffs „Inschrift“ gibt,  wir folgen hier der Festlegung der anerkannten wissenschaftlichen Definition von R.M. Kloos, Darmstadt 1980, die auch Grundlage der Akademie der Wissenschaften Göttingen im Projekt “Deutsche Inschriften online” ist.

Vollständigkeit
Wir sehen diese Zusammenstellung als eine sich dynamisch entwickelnde Inschriften-Bibliothek.

Vorbemerkung:
Viele der Buchstaben und Zeichen erschließen sich erst im Zusammenhang mit dem Standort eines Grenzsteines. So sind Buchstaben wie “B” beispielsweise mehrfach vergeben (Bergen / Berkersheim …). Und andernorts in Hessen oder Deutschland haben sie wieder eine andere Bedeutung.

Nun viel Freude und interessante Erkenntnisse beim Stöbern.

 


 

Inschrift: GH (oder G.H.)

Bedeutung: Grafschaft Hanau bis 1866 / Grossherzogtum Hessen

Funktion: Hoheitsgrenze

Verwendung ab: ca. 1830 ff.

Standort(e):

Beispiel:

 


Inschrift:
KP

Bedeutung: Königreich Preussen

Funktion: Hoheitsgrenze

Verwendung ab: ca. 1836 ff.

Standort(e):

Beispiel:

 


Inschrift:
V oder “V.”

Bedeutung: Vilbel

Funktion: Hoheitsstein / In Verbindung mit GH stets Hoheitsgrenze mit Gemeindekennzeichnung

Verwendung ab: ca. 1820 (Nennungen und Zeichnungen in Grenzprotokollen)

Standort(e):

Beispiele:

Ausschnitt Grenzbeschreibung Gronau – Vilbel durch C.K. Normann (1828) mit Grenzsteinskizzen zur Dokumentation der betr. Inschriften: “V.” und “G.”

Inschrift wurde stets in Verbindung mit GH (Grafschaft Hanau bis 1866 / Grossherzogtum Hessen) unterhalb gesetzt. Allerdings wurde das “V” später konsequent durch Ausmeißeln gelöscht, wie auch auf dieser Abbildung gut zu sehen ist, d.h. es finden sich heute nur noch Fragmente.

 


Inschrift:
O

Bedeutung: Sehr altes Zeichen für Vilbel (urkundlich ab 1730 ff. erwähnt, Verwendung schätzungsweise bereits seit dem 15. Jhdt. mit Beginn der Grenzsteinsetzung in Hessen). Es ist anzunehmen, dass der Kreis als Zeichen zu einer Zeit gewählt wurde, als Vilbel nach dem Erlöschen des Geschlechtes derer von Münzenberg  (1255) zwar zweiherrisch verwaltet wurde (1255-1816), aber eben nach wie vor eine Gesamtheit eines Fleckens in Namen und geographischer Ausdehnung war. Das könnte dazu geführt haben, einen Kreis als Symbol für die Zusammengehörigkeit der gesamten mit Grenzsteinen zu kennzeichnenden Terminey zu verwenden.

Funktion: Grenzstein / Fleckenstein. Kennzeichnete die Gemarkung des Fleckens Vilbel gegenüber den Nachbarn. Heute sind nach neuesten Erkundungen statt zwei inzwischen sogar vier Grenzsteine mit diesem Zeichen vorhanden, zwei weitere in historischen Dokumenten benannt, so dass festgestellt werden kann, dass sich die ursprünglichen Standorte der 6 Grenzsteine in den wesentlichen Himmelsrichtungen oder markanten Grenzpunkten rund um Vilbel befanden.

Verwendung ab: ca. 16. / 17. Jhdt.

Standort(e):

Beispiel:

 


Inschrift:
Frankfurter Adler mit einem erhabenen “F” auf der Brust

Bedeutung: Freie Reichsstadt Frankfurt am Main

Funktion: Hoheits- / Grenzstein

Verwendung ab: 1786 (gem. Inschrift)

Standort(e):

Beispiel:

 

 


Inschrift:
Das Wappen des Kurfürstentums Hessen

Bedeutung: Hoheitsgrenze

Funktion:  Hoheitsgrenze

Verwendung ab: 1780er Jahre

Standort(e):

Beispiel:

 

 


Inschrift:
“CC” – meist in Kombination mit dem Deutschordenskreuz (s.u.)

Bedeutung:  Castnerei Cloppenheim
(nicht Commende! – siehe auch u.a. R. Zorn N°125)

Funktion:  Grenzstein

Verwendung: vor 1809
Kloppenheim gehörte dem Deutschen Orden und ging 1809 an Hessen.

Standort(e):  u.a. Grenze Niedererlenbach (damals zu Frankfurt gehörig) – Kloppenheim

Beispiel: 

 

 


Inschrift: 
Deutschordenskreuz

Bedeutung: Grenzstein

Funktion:  Grenzstein zw. Niedererlenbach – Kloppenheim

Verwendung vor:  1809

Standort(e):  u.a. Grenze Niedererlenbach (damals zu Frankfurt gehörig) – Kloppenheim

Beispiel: 

 

Inschrift:  Symbol eines Mühlrades

Bedeutung:  Flur- / Güterstein

Funktion:  Flur-/Güterstein der Riedmühle Gronau nach Zukauf von Grund aus dem Gronauer Ried (siehe Akte Staatsarchiv Marburg).

Verwendung ab:  1821 gem. Inschrift

Standort(e):  Riedmühle Gronau (aufgefunden 2.2023)

Beispiel: 

 


Hier geht es nach und nach weiter …  mit dem Aufbau der Inschriften-Bibliothek der Historischen Grenzsteine Bad Vilbels.

Stand: 1.03.2024

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